Mach deinen eigenen Quark!
Manchmal gibt es Quark im Glas, manchmal gibt es auch Quark im Becher vom Bauern selbst gemacht, oder man hat das Glück und es gibt auf dem Wochenmarkt Quark zum selbst abpacken.
Was tun, wenn man Quark mag, aber leider keinen Quark im Glas kaufen kann?
Richtig! Man macht ihn selbst!
Ich hab lange überlegt, wie mach ich das am besten ohne Verpackungsmüll.
Erst hab ich im Supermarkt die Milch im Glas gekauft. Aber wirklich günstiger kommt man da auch nicht weg.
Dann hab ich bei mir in der nähe einen Bauern gefunden, der eine Milchtankstelle betreibt. Was hab ich mich gefreut!
Inzwischen fahr ich einmal die Woche hin, hole meine 4 l Milch und verarbeite sie weiter.
Ich mache daraus z.B. Quark.
Aber wie geht Quark?
Eigentlich ganz einfach. Quark ist der älteste Käse, den es gibt.
Früher hat man die Milch einfach 2 Tage stehen lassen, dann war sie Quark.
Heutzutage geht das leider nicht mehr so einfach. Wir haben heutzutage andere Keime in der Kuhmilch, als früher.
Auch wenn wir Kuhmilch kaufen, die von glücklichen, freilebenden und antibiotikafreien Kühen stammt.
Wir nehmen unsere Milch, und kochen sie erst mal auf. Das gilt für Rohmilch genauso wie für schon pasteurisierte Milch.
Ob das ganze mit H-Milch auch klappt weiß ich nicht.Übrigens höchstes Gebot ist: Sauberkeit beim Quark machen!
Warum aufkochen?
Herr Pasteur hat vor einigen Jahrzehnten das pasteurisieren erfunden/gefunden. Die Milch wird kurz auf 75°C erhitzt und dann wieder abgekühlt. Damit der Geschmack erhalten bleibt, aber die schädlichen Bakterien kaputt gehen.
Wie genau das gemacht wird, da scheiden sich die Geister. Die einen sagen, pasteurisieren kann man nur in der Industrie, weil die Milch schnell erhitzt wird, und schnell wieder runtergekühlt wird. Andere sagen, abkochen auf 75°C für 10-15 sec reichen aus. Wieder andere kochen bei ca 63°C für 20 min ab. Oder aber man lässt die Milch kurz hochkochen und kühlt sie dann herunter. Wie man das macht, das bleibt jedem selbst überlassen! – Nur vergesst es nicht!
Ich persönlich koche die Milch bei 93-97°C ab. d.h. ich warte bis sie hoch kocht, am besten unter rühren, damit sich nichts festsetzt. Dann tauche ich den Topf in kaltes Wasser und rühre gleichmäßig um.
Ist die Milch dann auf 50°C abgekühlt, impfe ich sie mit je Liter ca 50ml Buttermilch oder 2EL Dickmilch. Das wird mit einem Schneebesen schön verrührt.
Nun heißt es warten. Ich fülle die Milch nun in große 1l Gläser mit Deckel. Man kann sie aber auch im Topf lassen und den Deckel drauf tun.
So kommt das ganze jetzt in den Backofen, der nur mit eingeschaltetem Licht für 18 h das neue zuhause des zukünftigen Quarks wird.
Nach 18h nehme ich eine große Schüssel, breite dort eine Mullwindel/Spucktuch aus (das sind diese dünnen weißen Baumwolltücher, die man früher zum wickeln von Babies genommen hat)
Dann kommt der Quark da rein.
Nun wird es tricky. Wir brauchen einen Haken, eine Vorrichtung aus großen Töpfen, oder zwei Stuhllehnen oder so. Dort wird dann das Tuch dazwischen aufgehängt, und zwar so, dass die Molke abtropfen kann. Und zwar maximal 2 Stunden.
Danach holen wir den Quark aus dem Tuch und packen ihn in ein verschließbares Glas. Deckel drauf, und ab in den Kühlschrank!
Nach ein paar Stunden ist der Quark schön kühl.
Dann heißt es: Guten Appetit!
Aus 1 Liter Milch bekommt man so ca. 400 g Quark.
Der Rest ist Molke, in der man z.B. Baden könnte – Einfach ins Badewasser schütten und genießen. Molke ist gut für die Haut. Oder aber man trinkt sie.
Mullwindeln/Spucktücher gibt es z.b. hier: Green Avenue – 100% organic*
Hier eine kleine Auswahl an Milchkannen*
Kleiner Tipp: Um den Deckel von einer Emaille Kanne wirklich auf der Kanne zu behalten, einfach ein Gummiband um den Hals der Kanne legen und dann immer das Band rechts und links auf den Deckel ziehen.